Die Zellstoff Pöls AG, ein Unternehmen der Heinzel Group, erzeugt in der Nähe von Graz hochwertigen, chlorfrei gebleichten Sulfatzellstoff. Ein Teil dieses Zellstoffs wird zu qualitativ hochwertigen Kraftpapieren weiterverarbeitet. Dieses Kraftpapier ist wesentlich widerstandsfähiger und reißfester als gewöhnliches Papier. Es wird als Verpackung für Nahrungsmittel wie Mehl und Zucker, sowie Tragetaschen, Brotbeutel und im medizinischen Bereich eingesetzt. Auf dem Gelände der Pöls AG steht die modernste Kraftpapiermaschine Europas, die 85.000 Tonnen Kraftpapier pro Jahr erzeugt.
Das Produktionsgebäude der PM2 der Zellstoff Pöls AG ist 160 m lang und 26,50 m hoch. Es beinhaltet die Zellstoffaufbereitung und die Kraftpapiermaschine mit einer Siebbreite von 5,50 m. Im seitlich angebauten 3-geschossigen Verwaltungsgebäude mit ca. 1.500 m² Nutzfläche ist auf der oberen Ebene die Leitwarte untergebracht.
Die Papiermaschinenhalle hat auf 7,0 m Höhe eine durchgehende Bedienebene, die für Belastungen von 20-30 kN/m² bzw. stellenweise 50 kN/m² ausgelegt ist. Ein Portalkran dient zur Abnahme der gewickelten Papierrollen (Tambour). Diese ca. 40 to schweren Tambour-Rollen werden in einer Rollenschneidemaschine in transportable Rollen von ca. 3-5 to Größe umgewickelt und anschließend verpackt. Die Papiermaschine, mit einer Produktionsgeschwindigkeit von ca. 1.000 m/min, steht auf einem 7 m hohen Stahlbetonfundamentrahmen und hat eine Länge von 95 m. Dieser sogenannte Maschinenstuhl muss die Schwingungen der großen rotierenden Massen aufnehmen, denn je ruhiger die Maschine läuft, umso höherwertiger ist die Papierqualität.
Der Lieferant der Papiermaschine gibt bezüglich der zulässigen Schwingungsdynamik genaue Vorgaben. In einer aufwendigen Simulation zwischen Baugrund - Stahlbetonmaschinenstuhl und Papiermaschine musste nachgewiesen werden, dass die zulässigen Werte eingehalten sind. Gegründet ist das Gebäude in ca. 15 m Tiefe auf Schotterrammsäulen. Die Betonpfähle für die Gründung des 5.000 m³ Stoffbehälters gehen sogar bis zu 50 m in die Tiefe. Die Gebäudehülle ist eine Stahlbeton-Fertigteil-Konstruktion mit ca. 1.450 Fertigteilen. Um die horizontale Steifigkeit des Gebäudes zu erhöhen, wurden die Rahmenecken in der Dachebene (Binder-Stütze) biegesteif ausgeführt.
Schuster engineering hat als Baugeneralplaner sowohl die Architektur, als auch die komplette Tragwerksplanung erbracht. Seit 1991 ist Schuster engineering Kunde der GLASER Programmsysteme GmbH. Sämtliche Bewehrungspläne für den gesamten Ortbeton inkl. aller Stahlbeton-Fertigteile wurden mit der Software ISBCAD gezeichnet.
Mit der Bearbeitung der Bewehrungspläne mit ISBCAD in 2D arbeitet Schuster engineering sehr wirtschaftlich und auch äußerst konkurrenzfähig. Dies zeigt sich insbesondere in der Erstellung von Stahlbetonfertigteil-Elementplänen.
Bauherr | Zellstoff Pöls AG / Heinzel Group |
Baugeneralplaner | Schuster engineering GmbH |
Leistungen | | Architektur | Tragwerksplanung | Schwingungsberechnung Papiermaschinenfundament | Ausschreibung | Bauleitung | Projektsteuerung |
Baujahr | 2012 / 2013 |
BRI | 190.000 m³ |
Bewehrungsplanung |
Das Büro Schuster engineering besteht seit dem Jahre 1984. Planungsschwerpunkte sind größere, komplexe Industrieprojekte, die Schuster engineering meistens als Generalplaner bearbeitet und betreut. Das Know-how des Planungsbüros spiegelt sich an den zahlreichen namhaften Referenzen wieder. Das Planungsteam von ca. 30 Mitarbeitern besteht aus Ingenieuren, Architekten und Bauzeichnern, die mit Engagement und großer Begeisterung die oft sehr schwierigen Projekte bearbeiten. Für die Bearbeitung der anspruchsvollen Aufgaben stehen den Mitarbeitern hochkomplexe EDV-Programme und modernste CAD Arbeitsplätze zur Verfügung.
In Zusammenarbeit der einzelnen Fachbereiche von Schuster engineering entstehen im Team der Architekten und Ingenieure innovative Konzepte und wirtschaftliche Lösungen. Der Geschäftsführer Dipl.-Ing. Josef Schuster ist überzeugt, dass die Zusammenarbeit aller Planungsbeteiligten innerhalb eines Büros unnötige Schnittstellen minimiert und somit wesentlich zum Erfolg von Projekten beiträgt. Dies spiegelt sich in den einzelnen Planungsphasen und zielorientierten Lösungen wieder. Durch diese Bürostruktur wird ein Mehrwert generiert, von dem der Kunde profitiert.
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